Trabekulotomie
Bei der Trabekulotomie wird in den meisten Fällen schläfenwärts oben die Bindehaut eröffnet, eine deckelförmige Öffnung der Lederhaut angelegt und von außen der Schlemmsche Kanal aufgesucht. In diesen wird ein gebogenes Instrument sowohl nach oben als auch nach unten eingeführt, in die Augenvorderkammer eingeschwenkt und somit die Membran vor dem Trabekelmaschenwerk aufgerissen. Durch diese Operation kann man ca. ¼ des Umfanges des Trabekelmaschenwerkes eröffnen. Die Trabekulotomie kann man bei Bedarf nasenwärts unten gegebenenfalls erneut durchführen. Gelegentlich kommt es während dieser Operation zu einer kleinen Einblutung in die Augenvorderkammer, die sich von allein auflöst.
Moderne Methoden erlauben heutzutage eine 360°-Trabekulotomie.
Abbildung: Das Bild zeigt zwei Methoden - die Trabekulotomie und die Trabekulektomie. Für beide wird ein Lederhautdeckel präpariert und der Schlemm'sche Kanal von außen aufgesucht. Bei der Trabekulotomie wird eine gebogene Metallsonde in den Kanal eingeführt (kleinere rote Pfeile entlang der Regenbogenhaut) und dazu benutzt, das Trabekelmaschenwerk und die davorliegende störende Membran aufzureißen. Dadurch wird der Kanal zugänglich und das Kammerwasser kann abfließen. Für die Trabekulektomie wird ein kleines Loch in das Trabekelmaschenwerk geschnitten und das Kammerwasser unter dem Lederhautdeckel hindurch nach außen unter die Bindehaut geleitet (großer roter Pfeil, siehe auch Trabekulektomie)