Implantation eines Glaukom-Drainge-Systems
Es gibt verschiedene Drainagesysteme, die zur Regulation des Augeninnendruckes unter der Bindehaut implantiert werden können. Sie werden auf der Lederhaut mit sehr feinen Fäden fixiert und ein Schlauch führt durch die Lederhaut in die Augenvorderkammer. Die Bindehaut wird über dem Implantat verschlossen.
Das Ahmed-Drainagesystem besteht aus einem Silikonventil, welches ab einem Augeninnendruck von 10mmHg öffnet und das Kammerwasser unter die Bindehaut ablaufen lässt. Das Baerveldt-Implantat ist nicht mit einem Ventil versehen. Aus diesem Grund muss der Schlauch nach der Operation vorerst mit einem Faden zugebunden werden, da sonst das Kammerwasser ungehindert unter die Bindehaut abfließen kann und somit ein extrem niedriger Augendruck (Bulbushypotonie) resultiert. Der Faden löst sich auf, wenn das Implantat eingewachsen ist. Dann droht keine Bulbushypotonie mehr.
Die Drainagesysteme können in Einzelfällen unter der Bindehaut vernarben und dadurch ihre Funktionsfähigkeit verlieren.
Abbildung: Das Drainageimplantat (gelb) wird im Bereich der Augenmuskeln (pink) unter der Bindehaut an der Lederhaut fixiert. Ein Schlauch verbindet das Drainageimplantat mit der Augenvorderkammer, so dass das Kammerwasser unter die Bindehaut abfließen kann (rote Pfeile).
Abbildung: Verschiedene Glaukom-Drainage-Implantate. Von links nach rechts: 2x Baerveldt-Implantat (beste Langzeitergebnisse), Ahmed-Glaucoma-Valve (neue und alte Version, beide mit Ventilmechanismus).